Überraschende Wendung für die Beschäftigten der ehemaligen Siemens-Tochter Sinitec in den insolventen a&o-Gesellschaften: Siemens hat am Donnerstag Abend zugesichert, die zur Gründung einer Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft erforderlichen Gelder freizugeben, die auf einem britischen Konto bis zum Jahr 2010 eingefroren waren.
Siemens reagiert damit offenbar auf den Druck der Mitarbeiter der insolventen a&o-Gesellschaften und der IG Metall. Sie hatten bei Bekanntwerden der Entscheidung Siemens' kurzfristig angekündigt, ihrer Forderung nach Freigabe des zweistelligen Millionenbetrags am Freitag vor der Siemens-Zentrale am Wittelsbacherplatz in München öffentlich Nachdruck zu verleihen (siehe a&o auf dem Wittelsbacherplatz). Gleichzeitig hatte der Zweite IG Metall-Vorsitzende und Siemens-Aufsichtsrat Berthold Huber bei Siemens interveniert, um die Freigabe des Kontos zu erreichen.
Diese Schritte haben nun erfolgreich zum Einlenken Siemens' geführt. Die Entscheidung wird den betroffenen a&o-Beschäftigten am Freitag Vormittag im Rahmen einer Betriebsversammlung mitgeteilt. Die für zwölf Uhr geplante Demonstration hat ihr Ziel damit bereits vor ihrer Durchführung erreicht und ist abgesagt.