Siemens Dialog
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04.07.2024, 01:07 Uhr

Amtsübergabe vollzogen

  • 02.07.2007
  • Allgemein

Seit Sonntag hat Siemens ganz offiziell einen neuen Vor-standsvorsitzenden: Peter Löscher hat die Geschäfte von Klaus Kleinfeld übernommmen. Aufsichtsratschef Gerhard Cromme dankte Kleinfeld für seinen "unermüdlichen Einsatz", mit dem er die Basis für den Erfolg des Unternehmens gelegt habe.

Eine <link http: www.siemens.com _blank>Pressemitteilung Siemens' betont, welche wesentlichen Spuren Kleinfeld aus seiner kurzen Amtszeit hinterlässt: Unter ihm wurden 2005 im Rahmen von "Fit4More" die von der Börse begrüßten, auf der Arbeitnehmerseite allerdings nicht unumstrittenen Zielmargen der einzelnen Geschäftsbereiche definiert. Fristgerecht zum 31. März 2007 erreichten alle Bereich diese Ziele, wenn auch zum Teil nur mit Hilfe erheblicher Veränderungen.

Als eine dieser Veränderungen, so die Mitteilung, habe man in Kleinfelds Amtszeit unter anderem "das Arbeitsgebiet Information and Communications (I&C) reorientiert" - eine äußert sparsame Umschreibung für eine Umwälzung, an deren Ende Siemens ehemaliges Kerngeschäft Kommunikation in Verkäufe, Ausgliederungen und Beteiligungen zerfiel. Was die Beschäftigten mit gemischten Gefühlen sehen, wussten Börse, Analysten und Aktionäre zu schätzen: Der Wert des Unternehmens wuchs in zweieinhalb Jahren um über 50 Prozent auf aktuell etwa 95 Milliarden Euro.

Kleinfeld selbst verlässt Siemens nach eigenem Bekunden "mit vielen guten Erinnerungen an die Menschen, die Siemens zu diesem hervorragenden Unternehmen machen" und wünscht seinem Nachfolger alles Gute.

Die Arbeitnehmervertreter im Aufsichtrat hatten nach der Entscheidung für Löscher bereits im Mai (siehe Fair und konstruktiv) erklärt, nach ihrer Einschätzung sei der Österreicher in der Lage, "die Führungskrise bei Siemens zu lösen und den Konzern in ruhigere Wasser zu führen." Der neue CEO hatte in ausführlichen Gesprächen unter anderem zugesagt, unter seiner Führung werde es "keine Kahlschlagpolitik in Deutschland und anderswo geben"; gleichzeitig hatte er sich zum deutschen Mitbestimmungsmodell sowie fairer und offener Zusammenarbeit mit den Arbeitnehmervertretern bekannt.

Cromme betonte zum Amtsantritt Löschers die anhaltende Bedeutung der Aufgabe des Vorstands, die Aufklärung der Korruptionsaffäre voranzutreiben sowie mit der Weiterentwicklung von Compliance und internen Kontrollmechanismen dafür zu sorgen, dass sich ähnliche Unregelmäßigkeiten nicht wiederholen. Löscher selbst erklärte, seine neue Aufgabe sei ihm "eine große Freude und Ehre", in der er "in den kommenden Jahren viel erreichen" wolle.

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