Siemens Dialog
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03.07.2024, 23:07 Uhr

Etappenerfolg in Prag

  • 11.08.2008
  • Operativ

Laut einer Information der Friedrich-Ebert-Stiftung in Prag haben die Gewerkschaften bei Siemens in Prag einen erheblichen Erfolg errungen: Die Auswirkungen des geplanten Verkaufs des dortigen Werks für Schienenfahrzeuge werden für die Beschäftigten spürbar abgemildert.

Siemens will das Werk im Zuge der Sanierung der Division Mobility bis zur zweiten Hälfte des kommenden Jahres verkaufen. Nach langen Verhandlungen Ende Juli haben sich Vertreter des Unternehmens und der tschechischen Metall-Gewerkschaft <link http: www.oskovo.cz htm index1.htm _blank external-link-new-window>undefinedKOVO darauf verständigt, dass Siemens bis September 2009 mit Entlassungen wartet.

"Es ist ein riesiger Fortschritt, wir sind übereingekommen, dass wir alle an dem Erhalt des Werks interessiert sind," äußerte sich der KOVO-Vorsitzende Josef Stredula. Auch der Sprecher von Siemens' tschechischer Landesgesellschaft bestätigte, man wolle das Werk in Prag erhalten und suche nach einem geeigneten Käufer. Sollte dies erfolglos bleiben, verspricht Siemens den Arbeitnehmern einen über den Gesetzesrahmen hinausgehenden Ausgleich. Um nun erst einmal zu verhindern, dass gutqualifizierte und entsprechend begehrte Fachkräfte das Werk vorzeitig verlassen, bietet ihnen Siemens außerordentliche Prämien.

Trotz dieser Einigung sind noch nicht alle Fragen geklärt. Ein Streitpunkt ist insbesondere die Forderung der Gewerkschaften nach Vorlage einer wirtschaftlichen Begründung für die der Aufgabe des Standorts. Die Arbeitnehmerseite zweifelt daran, dass solche Gründen vorliegen und wirft Siemens vor, die Aufträge des Werks an einen Schwesterbetrieb in Wien weiterzugeben. Im Zusammenhang mit dieser Meinungsverschiedenheit kam es bereits am fünften August zu einer einstündigen Arbeitsniederlegung im Werk.

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