Siemens Dialog
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03.07.2024, 23:07 Uhr

"Siemens muss aufpassen"

  • 17.07.2008
  • Allgemein

Der Kummer von Bayerns Ministerpräsident Günther Beckstein über die Unruhe bei Siemens scheint angesichts massiven Widerstands bei den Beschäftigten und anhaltenden Medieninteresses anzudauern. Wie jede Unterstützung ist auch dies gewiss willkommen; ob es jedoch letztlich mehr als bedauernde Worte geben wird, darf bezweifelt werden.

Stehen nicht im Regen: Emilia<br>Müller und Günther Beckstein.

Eine Meldung der Nachrichtenagentur <link http: de.reuters.com article companynews iddel1778551620080717 _blank external-link-new-window>Reuters deutet jedenfalls nicht darauf hin. Der massive Stellenabbau sei unsensibel vom Vorstand kommuniziert worden, sagte Bayerns Wirtschaftsministerin Emilia Müller demnach am Mittwoch im Club der Münchner Wirtschaftspresse, und:& "Siemens muss aufpassen, sonst geht die Motivation der Mitarbeiter kaputt." Schön erkannt.

Wenn Reuters diese nicht eben überraschende Erkenntnis bereits als "ungewöhnlich scharf" bewertet, spricht dies Bände über die mögliche Einmischung der Politik. Gegenüber der "Welt" hatte Beckstein selbst denn auch bereits zuvor versichert, er sei sich der Abstiegsängste bei "Mitarbeitern von Unternehmen, die trotz guter Konjunktur um ihren Job fürchten" bewusst, könne allerdings von politischer Seite nichts erzwingen. Und so gilt es denn auch hier bereits als "scharfe" Kritik, wenn er es für "problematisch" hält, dass "ein Unternehmen, welches über vier Milliarden Euro Gewinn macht und volle Auftragsbücher hat, jetzt Mitarbeiter in großer Zahl entlässt."

Es bleibt also aller Wahrscheinlichkeit nach bei bedauerndem Kopfschütteln. Mit Peter Löscher stehe man in Kontakt, erklärte Müller, und habe ihn gebeten, den Abbau noch einmal zu überprüfen. Was bei derlei Appellen gewöhnlich herauskommt, ist offenbar auch ihr durchaus bewusst. Und deshalbenden ihre Äußerungen mit der unverbindlichen Hoffnung, die Kürzungen möchten sozialverträglich über die Bühne gehen und den betroffenen Menschen, rund 3.000 könnten es in Bayern sein, eine Perspektive lassen.

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