Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/international/systematisch-nutzen-und-foerdern
04.07.2024, 01:07 Uhr

Systematisch nutzen und fördern

  • 04.02.2008
  • Operativ

Die Betriebsratsfraktion "Miteinander" bei Erlangen G analysiert und kommentiert die Neuorganisation des Siemens-Konzerns. Grundsätzlich begrüßt sie maßgebliche Schritte, betont aber eindringlich die Bedeutung systematischer Nutzung und Förderung der Mitarbeiterkompetenzen. Dies gilt sowohl für die Neuorganisation, als auch für die Vorbereitung auf wachsende Konkurrenz aus Schwellenländern.

Klaus Hannemann, Sprecher des Ausschusses für wirtschaftliche Angelegenheiten, fasste nach der ersten Betriebsversammlung mit dem neuen Vorstandsvorsitzenden Peter Löscher im vergangenen Dezember die wesentlichen Punkte zusammen.

Peter Löscher erklärte auf der Betriebsversammlung, "Augenmaß und Weitblick" ständen im Zentrum der neuen Struktur, die sich an Megatrends und innovativen Lösungen orientiere; entscheidend sei es dabei, "die richtigen Menschen am richtigen Platz" zu haben. Er betonte die "Vorfahrt" für zentrale Geschäftsführung und stellte klar, er erwarte, dass sich Zentralen und Regionen auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen.

Keine Verkäufe für Strafzahlungen

Mit Blick auf das Thema Compliance unterstrich er die bereits bekannte Haltung, alle Verstöße konsequent und ohne Ansehen der Person zu ahnden. Ein wichtiger Punkt, der viele Siemensianer beschäftigt: Zur Deckung potenzieller Strafzahlungen an die US-Börsenaufsicht SEC sind nach seiner Einschätzung keine Verkäufe von Unternehmensteilen notwendig.

Positive Konzentration

Die Betriebsratsfraktion "<link http: www.miteinander-erlg.de willkommen.html _blank>Miteinander" begrüßt in ihrer Stellungnahme die Zusammenlegung von Produkt- und Anlagengeschäft im Sektor „industry“, die der Energiebereiche im Sektor „energy“ sowie die Konzentration aller verkehrstechnischen Aktivitäten (Bahn, Straße, Schiff und Flugzeug) in der Division „mobility“ und aller Aktivitäten zu Öl & Gas in der Division „oil & gas“. Auch der "Vorfahrtsregelung" der weltweiten Geschäftsleitungen in den Regionen steht sie positiv gegenüber.

Die Beschäftigtenvertreter hoffen, dass Siemens' Geschäfte trotz aller zusätzlichen zeitlichen Belastungen weiterhin erfolgreich laufen und die Compliance-Untersuchungen zügig abgeschlossen werden können. Mit Blick auf die teilweise angespannte Personalsituation tritt sie dafür ein, diese konsequent anzugehen und schnell wirksam werdende Maßnahmen zur Entlastung zu ergreifen.

Für die Zukunft wünschen sich die "Miteinander"-Betriebsräte

  • eine Initiative zur systematischen Nutzung und Förderung der Kompetenz der Mitarbeiter/-innen,
  • eine Initiative zur Verbesserung der Arbeitsorganisation unter maßgeblicher Beteiligung der Erfahrungsträger und Fachleute und
  • eine systematische Beteiligung der Fachexperten/-innen an unternehmerischen Entscheidungen.

Nachdrücklich betont die Fraktion auch, dass man sich auf die zunehmenden Konkurrenz aus den Schwellenländern (China, Südostasien, Indien, …) gut vorbereiten muss. Dafür müssen aus ihrer Sicht mehr Angebote für die Dienstleistungsgesellschaften in Deutschland und anderen hochindustrialisierten Länder entwickelt werden, was wiederum einen systematischen Ausbau des Geschäftes mit qualifizierten Servicetätigkeiten und IT-Lösungen bedeutet.

Teilen

International