Ursache für den akuten Fachkräftemangel bei Siemens PG, der selbst "RTL" eine Reportage ("Job-Ärger bei Siemens", Bild) wert war, ist das erfreulich angestiegene Auftragsvolumen. Da man sich die Arbeit natürlich auf keinen Fall entgehen lassen will, suchen die Personal-abteilungen in Zusammenarbeit mit den Betriebsräten nach Wegen, die Auftragsflut in gewohnter Qualität zu bewältigen. In Duisburg gibt es etwa 140 freie Stellen - bei einer Arbeitslosenquote von 17 Prozent. Das Problem liegt, wie der Chef der Arbeitsagentur der "Bild" erklärte, in den hohen Anforderungen, die Siemens an potenzielle Bewerber stellt.

Das bestätigt prinzipiell auch der Betriebsrats-vorsitzende Ralf Penk, der den im typischen "Bild"-Stil verfassten Bericht etwas relativiert. Die überwiegende Mehrheit der offenen Stellen betrifft Ingenieure mit einem sehr spezialisierten Qualifikationsprofil, dass am Arbeitsmarkt auf Grund der Absolventenzahlen der letzten Jahre einfach rar gesät ist: Auf solche Stellen "bewirbt man sich nicht einfach so mal eben", wie der Betriebsratsvorsitzende erklärt. Um den Bedarf dennoch zu decken, steht man nicht nur mit der Arbeitsagentur in engem Kontakt, sondern auch mit Hochschulen.

Ausbildung aufgestockt

Anders sieht es bei den betroffenen Facharbeiterberufen - Dreher, Schweißer usw. - aus. Hier entwickelt sich der Bedarf innerhalb des laufenden Jahres, wenn die derzeit laufenden Investitionen greifen. Einen positiven Effekt bringt dies aber schon jetzt für die Ausbildung mit sich, die in einem gemeinsamen Ausbildungszentrum mit PG Mühlheim läuft: Die Ausbildungszahlen haben sich für dieses Jahr im Bereich der Zerspanung um zehn auf eine Gesamtzahl von 16 Azubis in diesem Bereich erhöht.