Siemens Dialog
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03.07.2024, 17:07 Uhr

EPCOS-Mitarbeiter demonstrieren gegen Personalabbau

  • 12.11.2003
  • Konzern

Kommenden Freitag, 14. November: EPCOS-MitarbeiterInnen gehen mit ihrem Protest auf die Straße

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der von massiven Personalabbau gebeutelten und schlimmstenfalls von Schließung bedrohten EPCOS-Standorte Heidenheim und München gehen mit ihrem Protest auf die Straße. Die Belegschaften treffen sich am 14. November um 11.15 Uhr am Orleansplatz und ziehen dort hin, wo die kritisierten Entscheidungen letztlich fallen: Vor die EPCOS-Zentrale in der Münchner St. Martin-/Balanstraße.

 

Innerhalb von nur fünf Jahren hat sich die Zahl der Mitarbeiter bei EPCOS in Deutschland halbiert. Vor wenigen Jahren gab es noch nahezu 4000 Mitarbeiter, im September 2005 sollen es nur noch etwa 1800 bis 2000 Beschäftigte in ganz Deutschland sein. Bis zum Beginn des nächsten Geschäftsjahres sollen in München mindestens weitere 300 Stellen abgebaut werden. Betriebsrat und Management in München streiten derzeit wieder einmal um einen Sozialplan.

 

Auch EPCOS Heidenheim erlebte in den letzten zwei Jahren massiven Stellenabbau, der vor allem aus Verlagerung von Arbeit ins Ausland resultiert. Dreimal innerhalb der letzten 2 Jahre wurde ein Interessenausgleich unterschrieben, man arbeitet aber schon am vierten. „Kaum ist unterschrieben, schon kommt die nächste Hiobs-botschaft“, meint Betriebsrat. Nikolaus Schmidt. „Von ursprünglich 1.480 Stellen sind bereits 800 verschwunden“. Dabei hatten die MitarbeiterInnen schon allerhand in Kauf genommen: Um 60 Stellen halten zu können, unterzeichnete man eine Vereinbarung zur 32-Stunden-Woche ohne Lohnausgleich,

 

Doch auch das half nicht gegen weitere Abbaupläne. „Das Vertrauen der Mitarbeiter in die Leitung ist weg,“ sagt Andreas Strobel, EPCOS-Betreuer der IG Metall. In Heidenheim verurteilt ein breites Bündnis, allen voran der Oberbürgermeister und die Kirchen, den massiven Arbeitsplatzabbau.

 

EPCOS entwickelt, fertigt und vertreibt elektronische Bauelemente. Das Unternehmen ist aus dem 1989 von Siemens und Matsushita gegründeten Joint Venture Siemens Matsushita Components hervorgegangen. Deshalb haben sich auch Kolleginnen und Kollegen von Siemens und Infineon angesagt, um Solidaritäts-erklärungen abzugeben und ganz praktisch ihren ehemaligen Kolleginnen zu zeigen, „Ihr seid nicht allein.“ Sogar aus dem französischen Standort Bordeaux, wo die Belegschaft von 300 Beschäftigten seit 2001 auf nun ca. 80 abgebaut wurde, werden Teilnehmer erwartet.

 

 

Rückfragen unter Tel. 089/5141133 an Michael Leppek, IG Metall München.