Siemens Dialog
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03.07.2024, 19:07 Uhr

Für Mindestvergütung

  • 10.01.2007
  • Jugend

Am neunten Januar endete die Zeich-nungsfrist einer Petition der DGB-Jugend beim Bundestag. Über 60.000 stimmten dafür, Weiterbildungen und Praktika gesetzlich von Arbeitsverhältnissen abzugrenzen.

Die von <link http: www.dgb-jugend.de _blank>DGB-Jugend und <link http: www.fairwork-verein.de _blank>fairwork eingereichte <link http: itc.napier.ac.uk e-petition bundestag _blank>Online-Petition für eine Mindestvergütung von Praktika unterschrieben. Die Petition fordert, die rechtliche Situation von Praktikanten zu verbessern und Praktika bezeihungsweise Weiterbildungsmaßnahmen eindeutig von regulären Arbeitsverhältnissen abzugrenzen. Dazu soll eine Mindestvergütung von 300 Euro sowie eine zeitliche Begrenzung auf drei Monate festgelegt werden.

Hintergrund der Petition und der breiten Unterstützung - 60.064 Menschen unterzeichneten - ist die mittlerweile heftig diskutierte Problematik des Missbrauchs der "Generation Praktikum" als billigem Ersatz für reguläre Arbeitskräfte. Junge Absolventen und fortgeschrittene Studenten werden mit der Hoffnung auf Festanstellungen geködert und erledigen im Einzelfall über mehrere Praktika hinweg mit geringer, zuweilen sogar keiner Vergütung hochqualifizierte Aufgaben.

Die stellvertretende DGB-Vorsitzende Ingrid Sehrbrock kommentierte den Erfolg der Petition: "Wir freuen uns, dass so viele Menschen erkennen, dass es so nicht weiter geht. Praktika dürfen keine billige Alternative für reguläre Jobs sein. Junge Menschen dürfen nicht in Schein-Praktika als flexible Arbeitsreserve verschlissen werden. Sie brauchen einen fairen Berufseinstieg. Das bedeutet: gesicherte Qualität beim Lernen und eine entsprechende Entlohnung für die geleistete Arbeit."

"Generation Praktikum" Wort des Jahres 2006

Wie akut das Problem ist, zeigt die Wahl des Begriffs "Generation Praktikum" auf den zweiten der insgesamt zehn Wörter des Jahres 2006. In der  <link http: www.gfds.de _blank>Begründung  der  <link http: www.gfds.de _blank>Gesellschaft für deutsche Sprache  heißt es, der Begriff beschreibe ein "anderes, für viele weniger positives Lebensgefühl der jüngeren Generation, die vermehrt unbezahlten oder minderbezahlten Tätigkeiten in ungesicherten beruflichen Verhältnissen nachgehen muss."

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Den Bearbeitungsstand der Petition kann man  <link http: itc.napier.ac.uk e-petition bundestag _blank>H I E R  online einsehen.