Siemens Dialog
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03.07.2024, 19:07 Uhr

Gegen Praktikantenmissbrauch

  • 03.09.2007
  • Allgemein

Die Bundesagentur für Arbeit will künftig die Umsetzung der so genannten Praktikanten-Regelung besser kontrollieren. Recherchen der ARD hatten ans Licht gebracht, was angesichts des allgemeinen Kampfs gegen Kosten eigentlich fast zu befürchten war: Skrupellose Unternehmen missbrauchen von der Bundesagentur bezahlte Praktikanten als Gratis-Arbeitskräfte.

Das ARD-Politikmagazin "<link http: www.swr.de report id="233454/nid=233454/did=2478130/lw30hp/index.html" _blank>Report Mainz" hatte vergangenen Woche über langzeitarbeitslose Hartz-IV-Empfänger berichtet, die zum Teil monatelang als Praktikanten eingesetzt wurden, ohne dass eine Chance auf Übernahme abzusehen gewesen wäre. Die betroffenen Unternehmen verfügen auf diese Weise über vollwertige Arbeitskräfte, die nicht einen Cent kosten - das Geld kommt als Arbeitslosengeld II vom Steuerzahler. Die <link http: www.swr.de report presse id="1197424/nid=1197424/did=2527324/x19d43/index.html" _blank>BA räumte nach der Sendung Fehler ein und kündigte Schritte gegen den Missbrauch bei Unternehmenspraktika an.

Wie genau diese Schritte allerdings aussehen sollen, um effektiv zu sein, ist offenbar noch nicht ganz klar. Die Geschäftsführer der über 400 Jobcenter würden angewiesen, entsprechende Maßnahmen besser im Blick zu behalten, erklärte ein Sprecher der <link http: www.arbeitsagentur.de _blank>Bundesagentur: "Wir werden vor allem stärker darauf achten, dass Arbeitslosengeld-II-Empfänger nicht länger als die gesetzlich vorgesehenen drei Monate als Praktikanten in einem Unternehmen beschäftigt werden." Wegen seiner grundsätzlich weitgehend unumstrittenen Vorteile will die BA in jedem Fall an dem Modell festhalten, das die Chancen von Langzeitarbeitslosen verbessern soll, wieder eine Arbeit zu finden.