Siemens Dialog
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03.07.2024, 21:07 Uhr

Insolvenzverfahren eröffnet

  • 02.01.2007
  • Konzern

Mit dem ersten Januar ist das endgültige Insolvenzverfahren für BenQ Mobile eröffnet. Bayerns IG Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer kommentiert diese Entwicklung der früheren Siemens-Handysparte: "Die Beschäftigten und die gesamte Gesellschaft zahlen nun die Zeche für das Versagen hochdotierter Manager."

Neugebauer erklärte am ersten Januar in München, die Verantwortung für die Insolvenz von BenQ Mobile sei vor allem beim Siemens-Management zu suchen: "Siemens steht vor dem Scherbenhaufen seines ehemaligen Handy-Geschäfts. Die Beschäftigten und die gesamte Gesellschaft zahlen nun die Zeche für das Versagen hochdotierter Manager."

Eine Sprecherin des bislang vorläufigen Insolvenzverwalters Martin Prager hatte am ersten Januar erklärt, bis Ablauf der Frist am 31. Dezember um Mitternacht habe kein Angebot für den Kauf der früheren Siemens-Mobilfunksparte vorgelegen, weshalb das Amtsgericht München das Insolvenzverfahren eröffnet habe. Die Insolvenzverwaltung habe damit jetzt keine andere Wahl mehr, als die Betriebe in Kamp-Lintfort und München zu schließen.

Mit Blick auf allzu optmistische Versprechungen und Prognosen beim Übergang des Gechäfts von Siemens zu BenQ nur 18 Monate zuvor kritisiert die IG Metall Bayern, man konstatiere nun die Vernichtung von über 3.000 Arbeitsplätzen, die Zahlung von mehr als 400 Millionen Euro an BenQ ohne verbindliche Gegenleistungen bei Beschäftigungs- und Standortsicherheit, die Abgabe von über 1.600 deutschen Patenten ins Ausland und die Aufgabe einer Zukunftstechnologie am Standort Deutschland.

Der bayerische IG Metall-Chef bezeichnete das Vorgehen der Verantwortlichen bei Siemens angesichts dieser Bilanz als "zumindest grob fahrlässig" und verwies darauf, jetzt bleibe nur noch die Hoffnung auf einen Investor, der möglichst vielen BenQ-Beschäftigten einen Arbeitsplatz bieten und die Zukunftstechnologie in Deutschland erhalten könne.