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03.07.2024, 21:07 Uhr

Bayern: 250.000 M+E-Beschäftigte in Kurzarbeit

  • 06.04.2009
  • Allgemein

In der bayerischen Metall- und Elektroindustrie hat sich von Anfang Februar bis Ende März die Zahl der Beschäftigten in Kurzarbeit auf 250.000 verdoppelt, die Zahl der betroffenen Betriebe fast verdreifacht. Nach einer Erhebung der IG Metall Bayern gibt es derzeit in über 460 Metall- und Elektrobetrieben im Freistatt Kurzarbeit.

Im Februar 2009 waren laut einer damaligen Umfrage 'nur' rund 125.000 Beschäftigte in Kurzarbeit, nach den neuen Daten sind es etwa 250.000. Das Volumen ist dabei höchst unterschiedlich und variiert zwischen wenigen Tagen im Monat und 100 Prozent der betriebsüblichen Arbeitszeit. Im Durchschnitt rechnet man in den Betrieben mit einem Arbeitsausfall von etwa 25 Prozent.

Werner Neugebauer, Bezirksleiter der IG Metall Bayern, geht von einem weiteren Anstieg in den kommenden Monaten aus: "Ich rechne damit, dass wir bis Mitte des Jahres jeden zweiten der 730.000 Arbeitsplätze in der bayerischen Metall- und Elektroindustrie in Kurzarbeit haben werden", prognostizierte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Im Maschinenbau komme die Krise mit Verzögerung an, daher werde es dort wohl erst im Sommer eine zweite große Welle von Anträgen auf Kurzarbeit geben.

Insbesondere kleinere Unternehmen hätten es in der Krise schwerer, sagte Neugebauer: "Der Druck der Banken auf die Betriebe, ihre Überkapazitäten und Personal abzubauen, wächst." Das gilt erwartungsgemäß auch branchenübergreifend und nicht nur in Bayern: Die Bundesagentur für Arbeit zählte Anfang April über zwei Millionen Betroffene seit Oktober 2008.