Siemens Dialog
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03.07.2024, 21:07 Uhr

Berliner Betriebsräte: für nachhaltige Weiterentwicklung

  • 18.02.2014
  • Allgemein

Betriebsratswahlen bei Siemens im Zeichen von "Siemens 2020": Die Berliner Siemens-Betriebsräte engagieren sich mit Nachdruck für die nachhaltige Weiterentwicklung des weltweit größten Siemens-Produktionsstandortes. Vergangene Woche wendeten sie sich zu dieser Thematik gemeinsam mit der IG Metall Berlin an die Öffentlichkeit.

Berliner Siemens-Betriebsräte informieren: Klare Vorstellungen für die Zukunft des größten Produktionsstandortes.

"Während sich die Berichterstattung meist mit dem gesamten Unternehmen beschäftigt, ist in den Berliner Siemens-Betrieben mit 12.000 Beschäftigten, weltweit größter Produktionsstandort, vieles in Bewegung. Die Betriebsräte engagieren sich für eine nachhaltige Entwicklung in Berlin im Rahmen des Programm 'Siemens 2020' von Gesamtbetriebsrat und IG Metall", unterstrich Klaus Abel, Zweiter Bevollmächtigter der IG Metall Berlin, zu diesem Anlass in einer PResseinformation.

Siemens 2020 - Dynamowerk 2020

Ein Beispiel dafür ist das Dynamowerk mit seinen 820 Beschäftigen. Der Betriebsratsvorsitzende Olaf Bolduan erläutert: "Wir befinden uns in der Umsetzung eines Interessenausgleichs und konnten in diesem Zusammenhang den von Siemens ursprünglich beabsichtigten Personalabbau mehr als halbieren. Der Betriebsrat will die Weichen für eine Zukunft als weltweite 'Leadfactory für große elektrische Antriebe und spezielle Generatoren für industrielle Anwendungen' stellen. 'Dynamowerk 2020' heißt unser Arbeitstitel; es gibt Chancen für mehr Marktanteile und für mehr Arbeit."

Zukunft mit Innovation

Bolduan fordert deshalb, die beabsichtigten Investitionen und Verbesserungen in den Arbeitsabläufen zügig und ohne Abstriche umzusetzen:"Innovationen sind ein wichtiger Baustein für unsere Zukunft im Dynamowerk. Wir fordern, dass befristete Kolleginnen und Kollegen in diesem Zusammenhang unbefristet übernommen werden. Es darf auch kein Sparprogramm zu Lasten der Ausbildung geben. Das sind unsere Forderungen für Siemens 2020 im Dynamowerk."

Kompetenz nur mit den Beschäftigten

Aus dem Siemens Schaltwerk mit seinen 3.000 Mitarbeitern berichtet die Betriebsratsvorsitzende Heike Grant-Hunter: "Mit der Fertigstellung zweier großer neuer Hallen und der damit verbundenen Verbesserung der Fertigungsabläufe ist das Schaltwerk für die Zukunft gut gerüstet. Aus unserer Sicht wird das Thema Produktinnovation jedoch zu zögerlich umgesetzt. Trotz noch laufender Restrukturierungsmaßnahmen fordern wir den Erhalt und Ausbau der Kompetenzen im Forschungs- und Entwicklungsbereich. Wir fordern eine solide, strategische Personalplanung, damit Siemens nicht seine Innovationskraft verliert." Siemens will das Schaltwerk zum 'Center of Competence' aufbauen - die Übernahme von Auszubildenden und Festeinstellung der befristeten Mitarbeiter sehen wir als wichtigen Bestandteil für die Erreichung dieses Ziels an."

Wolfgang Walter, Betriebsratsvorsitzender im Siemens-Meßgerätewerk mit 900 Beschäftigten, kann ebenfalls von Chancen und Möglichkeiten für den Betrieb erzählen: "Unsere neue Produktgeneration setzt höchste technische Maßstäbe. Bei den sogenannten Soft Skills Führung und Zusammenarbeit können wir dagegen noch zulegen. Hier legen wir als Betriebsrat den Finger in die Wunde. Unser 'Pfund',  dass wir unter einem Dach anspruchsvollste Produkte der Energietechnik entwickeln, testen und fertigen, haben wir noch nicht ausgereizt."

Kontinuierlich nachhaltig

Bolduan, der auch Sprecher der Berliner Siemens-Betriebsräte ist, fasst die Bedeutung von "Siemens 2020" für die Berliner Siemens-Betriebe zusammen: "Berlin ist der größte Fertigungsstandort von Siemens. Hier wird Innovation gelebt: Kluge, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind die Basis für den Erfolg. Für den Vorstand muss klar sein: Ohne Menschen gar keine Marge. Deshalb ist Personalabbau letztlich kein Zukunftskonzept. Für uns geht es jetzt darum, die Betriebe in Berlin kontinuierlich und nachhaltiger auf  Zukunftsthemen zu orientieren. Es geht immer wieder um Innovation und Investition. Es geht darum, besser statt billiger zu arbeiten. Kurzatmige Umorganisationen führen zu Reibungsverlusten und Verunsicherungen. Ich sehe in jedem Berliner Siemens-Betrieb großes Potenzial für die Zukunft. Dieses kann nur kontinuierlich und nachhaltig entwickelt werden. Die Belegschaften immer wieder mit Personalabbau und Kostensenkungsprogrammen ohne Innovationsperspektive zu konfrontieren, ist nicht innovativ und muss aufhören."