Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/jugend/erst-offshoren-dann-inshoren
04.07.2024, 01:07 Uhr

Erst Offshoren, dann Inshoren

  • 25.04.2006
  • Allgemein

Eine Studie der Deutschen Bank kommt zu dem Schluss, das Abwandern von Wirtschaftskapazität im Rahmen der globalen Vernetzung sei keine Einbahnstraße: "Weitgehend unbeachtet hat sich eine Gegenbewegung etabliert."

Nach Erkenntnis der <link http: www.dbresearch.de _blank>Deutsche Bank Research mausert sich Deutschland zu einem "Inshoring-Standort", an dem Firmen wie AMD, General Electric, Honda, GlaxoSmithKline oder Red Hat zentrale Forschungs- und Marketingfunktionen ansiedeln. Auch die Ursache für diesen Gegentrend fanden die Forscher heraus: "Zunehmend werden Unternehmen durch die in Deutschland vorhandene F&E-Kompetenz angezogen, durch Innovationscluster, die aus der engen Zusammenarbeit von Unternehmen und Universitäten entstanden sind, sowie durch gut ausgebildete Fachkräfte."

Nach Einschätzung der Forscher wird die weltweite optimale Aufspaltung von Wertschöpfungsprozessen im Zuge der globalen Vernetzung von Wirtschaft und Politik weiter zunehmen. Dabei kommt es jedoch nicht nur zu der bekannten Problematik der Verlagerung so genannter arbeitskostenintensiver Prozesse ins Ausland, sondern "auch ausländische Unternehmen verlagern Teile ihrer Wertschöpfungskette nach Deutschland, um von den hiesigen Standortvorteilen zu profitieren."

Diesen Prozess nennt die Studie aus deutscher Sicht "Inshoring", und weil es sich vor allem um wissens- und kapitalintensive sowie hochtechnologische Prozesse handelt, "kann auch von 'High-End Inshoring' gesprochen werden." Im Anschluss folgt eine Analyse der Einflussfaktoren und Hintergründe von internationalen Unterschieden in Kosten- und Qualifikationsstrukturen über das Potenzial bei wissensintensiven Dienstleistungen bis hin zu rückläufigen Regulierungsgraden - letzteres ein Trend, der natürlich speziell der Deutschen Bank kaum schnell genug gehen kann.