Mit einer aufwändigen Studie hat die Stiftung untersucht, wie sich die Einkommen in den nächsten fünf Jahren entwickeln werden. Das an sich positive Gesamtergebnis - "Deutschland geht es wirtschaftlich gut. [...] Die Löhne steigen" - erhält durch eine Erkenntnis einen Dämpfer: "Die unterschiedlichen Einkommenszuwächse der Berufsbranchen erhöhen die soziale Ungleichheit." Das ist umso beunruhigender, als die selbe Stiftung erst im März vor dem Hintergrund einer anderen Studie eine ähnliche Warnung ausgesprochen hatte.

Chemie oben, Erziehung unten

Auffällig ist der enorme Abstand zwischen einzelnen Branchen. An erster Stelle in Sachen Zuwachs steht die chemische Industrie, mit Fahrzeugbau, Elektroindustrie und Maschinenbau dicht gefolgt von gleich mehreren Branchen im Bereich der IG Metall. Das Schlusslicht bilden ausgerechnet Bereiche mit hoher Bedeutung für die Entwicklung einer Gesellschaft, nämlich unter anderem Gesundheits- und Sozialwesen sowie Erziehung und Unterricht. Gerade in diesen Bereichen sind häufig Menschen beschäftigt, die ohnehin mit vielen Hürden zu kämpfen haben, beispielsweise mit Kindern und gar alleinerziehend.

Beeinträchtigte Chancen

Aart De Geus, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, fasst die Bewertung zusammen: "Deutschland braucht Wachstum und muss international wettbewerbsfähig sein. Aber gleichzeitig dürfen nicht ganze Einkommensgruppen immer weiter abgehängt werden. Diese Entwicklung ist bedenklich, denn wachsende Ungleichheit beeinträchtigt die Zukunftschancen sowohl der Menschen als auch unserer Wirtschaft und Gesellschaft als ganzes."

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