Siemens Dialog
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03.07.2024, 13:07 Uhr

Weiterer Stellenabbau bei Siemens ICN

  • 06.08.2002
  • Konzern

München Hofmannstraße besonders betroffen

Siemens ICN wird im nächsten Geschäftsjahr weltweit mindestens 4000 Arbeitsplätze (zusätzlich!) streichen.

In München werden - zusätzlich zum bereits vorgesehenen Abbau zum Jahresende - bis September 2003 weitere 1200 Stellen bei ICN sowie ca. 310 Arbeitsplätze bei ICM N gestrichen.

In einem Jahr wird der Standort damit ein Viertel bis ein Drittel der heutigen Siemens-Arbeitsplätze weniger haben. Der Abbau in Mch H umfasst insgesamt 2740 Stellen - alleine bei ICN, ICM N. Die aktuellen Entwicklungen bei I&S sowie SGM sind noch nicht in dieser Rechnung enthalten, weil im Augenblick keine genauen Zahlen bekannt sind.

 

"Es gibt Diskussionen, die zu einem weiteren Abbau von Arbeitsplätzen führen könnten", erklärte eine Sprecherin des Siemens-Konzerns am vergangenen Freitag gegenüber der Computerwoche. Die Gespräche seien aber in einem sehr frühen Stadium und es seien noch keine Entscheidungen gefallen. Gleichzeitig lagen dem Betriebsrat aber schon recht genaue Planungen der Betriebsleitung vor. Unschön: Die vorgesehenen neuerlichen Personalabbaumaßnahmen am Standort München Hofmannstraße hat die Betriebsleitung pünktlich zum bayerischen Ferienbeginn verkündet und drängt jetzt auf schnelle Verhandlungen.

Betriebsrat und IG Metall wenden sich entschieden gegen die massiven Stellenabbaupläne und gegen die Schnelligkeit, mit der die Firmenleitung die Maßnahmen umsetzen will. Schon in der Vergangenheit haben Betriebsrat und IG Metall das Mittel der Arbeitszeitverkürzung als Alternative zur "Kopfzahlreduzierung" vorgeschlagen. Dies hat die Firmenleitung bisher stets abgelehnt. Nun - angesichts der neuen Horrorzahlen - steht das Thema Arbeitszeitverkürzung wieder ganz oben auf der Forderungsliste des Betriebsrates.

 

(rh/ml)