Siemens Dialog
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03.07.2024, 15:07 Uhr

Nicht auf dem Rücken der Steuerzahler

  • 01.05.2008
  • Allgemein

Die IG Metall unterstützt den Plan der SPD, die steuerliche Absetzbarkeit von Managervergütungen zu begrenzen. "Es kann nicht sein, dass die Steuerzahler die horrenden Managervergütungen auch noch indirekt finanzieren", erklärte der Erste IG Metall-Vorsitzende Berthold Huber.

Huber sagte, die Politik müsse dem doppelten Mißbrauch durch exorbitante Managervergütungen bei gleichzeitiger steuerlicher Absetzbarkeit einen Riegel vorschieben, wenn sie außer Krokodilstränen zu vergießen noch glaubwürdig bleiben wolle. Statt ordnungspolitische Scheinargumente anzubringen, sollten Kritiker dieses Ansatzes eigene Vorschläge unterbreiten, um politisch in diese Fehlentwicklung einzugreifen.

Es habe sich gezeigt, so Huber weiter, dass weder Appelle, noch das Anrufen der Selbstheilungskräfte des Marktes Manager von ihrer Selbstbedienungsmentalität abhalten. Angesichts dieser Situation sei es "doch das Mindeste, wenn wir durch bessere Offenlegung der Vergütungen eine höhere Transparenz über die Einkommenssituation von Topmanagern erhalten".

Das SPD-Präsidium hatte am Montag den Vorschlägen einer Parteiarbeitsgruppe zur Managervergütung zugestimmt. Ihr geht es darum, Aufsichtsräten mehr Verantwortung für die Höhe der Gehälter abzuverlangen.  Im Aktienrecht könnte man Kriterien für angemessene Bezüge festschreiben, die Vorstände zu langfristig orientiertem Handeln motivieren. Zu guter Letzt sollen Konzerne Managergehälter nur noch bis eine Million Euro komplett steuerlich abziehen können, Beträge darüber hinaus nur noch zur Hälfte. Huber erklärte, die SPD habe damit das Heft des Handelns in die Hand genommen und einen Schritt in die richtige Richtung gemacht; nun sei zu hoffen, dass sich die CDU diesem Weg anschließe.