Siemens Dialog
https://www.dialog-igmetall.de/nachrichten/operativ/roce-statt-marge
03.07.2024, 21:07 Uhr

ROCE statt Marge

  • 22.10.2010
  • Allgemein

Vor wenigen Tagen stellte Peter Löscher auf der Berliner Business Conference das "One Siemens"-System dar, das "Fit4 2010" ablöst. Passend zur Image-Pflege wird betont, der Fokus liege nunmehr eher auf Nachhaltigkeit denn auf kurzfristigen Gewinnzielen. Dass handfeste Kapitalinteressen damit hinter eine Stakeholder-Orientierung zurücktreten, steht dennoch nicht zu erwarten.

Veschiebung des Kennzahlenschwerpunkts

Im Gespräch mit dem "<link http: www.manager-magazin.de unternehmen industrie _blank external-link-new-window mm>MMManager Magazin" ließ Löscher zwar leise Kritik an den lange dominierenden Margen-Vorgaben durchklingen: Sie allein "garantieren keine nachhaltige Steuerung und ließen sich für einzelne Geschäfte leicht kurzfristig trimmen". Das bedeutet allerdings nicht etwa eine Abkehr von der Kapitalmarktorientierung als Lehre aus der Finanzkrise, sondern nur eine Verschiebung der Schwerpunkte - in Zukunft soll sich Siemens stärker an der Kenngröße ROCE (<link http: de.wikipedia.org wiki return_on_capital_employed _blank external-link-new-window wikipedia>WikipediaReturn on Capital Employed) ausrichten.

Bandbreiten für einen Konjunkturzyklus

Für das operative Geschäft freilich bleiben die Margenziele prinzipiell bestehen, wie Löscher weiter erklärte. Den Sektoren werden entsprechende Bandbreiten vorgegeben, in denen sie sich innerhalb eines Konjunkturzyklus' bewegen sollen. Von einem grundlegenden Richtungswechsel kann also kaum die Rede sein; das Ziel, statt der Marge die Menschen in den Mittelpunkt zu stellen (siehe Mensch statt Marge im Zentrum), bleibt wie gehabt vor allem der Arbeitnehmerseite vorbehalten.

Zielsystem für nachhaltige Entwicklung

Bei "One Siemens", auf diese Feststellung legt der CEO Wert, handelt es sich nicht um einen Nachfolger des Transformationsprogramms "Fit4 2010", das sich nicht nur wegen der Jahreszahl 2010 von selbst erledigt, sondern auch deshalb, weil seine Ziele weitgehend erreicht sind: "Siemens hatte über zwölf Jahre hinweg Transformationsprogramme, weil wir die Lücke zum Wettbewerb schließen mussten. Das ist erreicht." "One Siemens" will er daher als "Zielsystem für die nachhaltige Weiterentwicklung des Konzerns" verstanden wissen.