Siemens Dialog
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04.07.2024, 07:07 Uhr

Zündstoff ERA

  • 01.11.2006
  • Allgemein

Die ERA-Einführung erweist sich nicht nur erwartungsgemäß als organisatorischer Kraftakt, sondern sorgt noch für ganz andere Probleme: Per Eingruppierung versuchen manche Unternehmen, die Einkommen zu senken - so auch Siemens.

Eigentlich soll ERA als Tarifreform in Gestalt eines Entgelt-Rahmenabkommens Tätigkeiten in der Metall- und Elektroindustrie nach einheitlichen Kriterien bewerten und damit letztlich die Entlohnung gerechter gestalten. Unter anderem wird bekanntlich die überkommene Unterscheidung zwischen Angestellten und Arbeitern abgeschafft.

Gegenüber der <link http: www.fr-aktuell.de in_und_ausland wirtschaft aktuell _blank>Frankfurter Rundschau äußerten sich der bayerische IG Metall-Bezirksleiter Werner Neugebauer und sein baden-württembergischer Amtskollege Jörg Hofmann zu diesem Ärgernis. Hofmann schildert Ungereimtheiten bei DaimlerChrysler; Neugebauer nennt Siemens als schlechtes Vorbild und schildert am Beispiel der Einstufung von Sekretärinnen, die plötzlich zwei Lohnstufen niedriger als zuvor landen sollen, Siemens' Absicht mit zahlreichen Angestellten.

"Massenhaft Widersprüche"

"Wir werden das nicht akzeptieren", erklärt Neugebauer gegenüber der Zeitung und kündigt "massenhaft Widersprüche" gegen die Eingruppierungen an. In 30.000 bis 40.000 Fällen wird es nach seiner Einschätzung zu Einsprüchen kommen, weil Siemens' Vorgehen durch "blanke Gier" und die Devise "Wir sparen, koste es, was es wolle" bestimmt sei. Gleichzeitig warnt er mit Blick auf den Protest von Sekretärinnen auf einer Betriebsversammlung bei Siemens Med in Erlangen vor massiven Schäden für die Motivation.