Siemens Dialog
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03.07.2024, 15:07 Uhr

Plus in Asien, Minus zu Hause

  • 25.11.2005
  • Konzern

Osram: Heimatmarkt rückläufig, dynamisches Wachstum in Asien - Siemens-Margenziele erreicht - derzeit kein weiterer Stellenabbau in Deutschland geplant - Gesamtmitarbeiterzahl leicht gestiegen

Martin Goetzeler (Bild), seit Mai 2005 CEO von Osram, fasste das abgelaufene Geschäftsjahr bei der gestrigen Bilanzpressekonferenz in München zufrieden zusammen: "Wir haben Umsatz und Ergebnis weiter gesteigert, wichtige Restrukturierungen umgesetzt und Investitionen in Zukunftsprodukte getätigt." Mit einem um 20 Millionen auf 465 Euro gestiegenen Ergebnis erreicht Osram eine Umsatzrendite von 10,8 Prozent und steht damit auf der sicheren Seite der Margenzwänge im Siemens-Konzern. Auch für das kommende Jahr erwartet Goetzeler wieder Wachstum.

Die Beschäftigtenzahl wuchst weltweit um über 1.700 Mitarbeiter, was in erster Linie an der Konsolidierung der russischen Tochtergesellschaft SVET liegt. In Deutschland wurden rund 200 Stellen abgebaut, indem man befristete Verträge im Berliner Werk auslaufen ließ - vor Ort empfanden die Beschäftigten das Vorgehen allerdings als etwas weniger problemlos (siehe "Um 50 Arbeitsplätze flexibler"). Als Grund nennt Osram eine Marktschwäche bei Videoprojektionslampen. Gut 8.700 Arbeitsplätze hat Osram jetzt noch in Deutschland, von weltweit etwa 38.000; der prozentuale Anteil werde langfristig sicher weiter sinken, wie Goetzeler erklärte, weil neue Arbeitsplätze vor allem in den Wachstumsmärkten entstehen.

Und da kann Deutschland kaum mithalten: Der Binnenumsatz sank um fünf Prozent auf 495 Millionen Euro, der Anteil am Gesamtgeschäft damit auf weniger als 12 Prozent. Die Folge dieser Entwicklung ist bekannt, "im Geschäftsjahr 2006 und 2007 fokussieren wir uns auf die Wachstumsmärkte in Asien und Osteuropa". Der asiatische Umsatzanteil stieg in den letzten fünf Jahren von 10 auf 16 Prozent und soll noch kräftig weiter wachsen: "Asien wird nach unseren Schätzungen 2015 mehr als 50 Prozent des Weltlichtmarkts ausmachen". Aus diesem Grund will Osram seine Sparte "Ballasts & Luminaires" in Zukunft von Asien aus führen.