Siemens Dialog
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03.07.2024, 19:07 Uhr

Schelsky packt aus

  • 30.05.2007
  • Allgemein

Dass der Anwalt des langjährigen AUB-Bundesvorsitzenden Wilhelm Schelsky eben "den Deal" einräumte, nach dem die AUB als Gegengewicht zur IG Metall aufgebaut wurde, ist nur der Anfang: Schelsky selbst bricht nun sein Schweigen und äußert sich zu seiner Tätigkeit als Lobbyist im Dienste des Arbeitgebers; Johannes Feldmayer stützt Teile dieser Aussagen offenbar.

Unterwegs im Dienste des Arbeitgebers:<br>Schelsky bei einer Demonstration gegen die<br> Novellierung des Betriebsverfassungsgesetzes.

Wie Schelsky in einem Interview mit dem "<link http: www.stern.de wirtschaft unternehmen :siemens-betriebsrat-ich-lobbyist-siemens _blank>Stern" ausführt, sollten die Zahlungen von im Laufe der Jahre vermutlich über 40 Millionen Euro direkt die AUB als arbeitgeberfreundliche Gewerkschaft stärken: "Ich sollte mit dem Geld eine Dachorganisation aufbauen. Und das habe ich getan." Auch wer dahintersteckte und das Geld großzügig fließen ließ, packt Schelsky erstamls öffentlich aus: "Ich war verdeckt als Lobbyist für Siemens tätig. Es gab einen klaren Auftrag aus der Konzernspitze. Der Plan kam aus dem Zentralvorstand."

Solide Vertrauensbasis

Wie die konkrete Umsetzung dieses Plans von statten ging, war Schelsky nach seiner Darstellung selbst überlassen. Er sei "vollständig unabhängig in der Ausgestaltung meiner Auftragserfüllung" gewesen und habe auch nicht darüber berichten müssen: "Man hat mir vertraut."

Wie der "Stern" weiter berichtet, passen diese Aussagen zu dem, was Zentralvorstand Johannes Feldmayer gegenüber der Staatsanwaltschaft Nürnberg erklärt habe, dass nämlich der Zweck der angeblichen Beraterhonorare Schelskys von Siemens die Stärkung der AUB gewesen sei. Feldmayer wird ebenfalls der Untreue beschuldigt, ist derzeit gegen Kaution auf freiem Fuß und laut <link http: www.siemens.de _blank>Siemens-Website "vorübergehend freigestellt" von seinen Funktionen im Unternehmen.

Langjährige Beziehung

Nach derzeitigem Kenntnisstand unterschrieb er unter anderem einen Beratervertrag vom Jahr 2001, der eine wesentlich Rolle in den nebulösen Beziehungen zwischen Siemens und der AUB spielt. Deren Anfang allerdings liegt allem Anschein nach weit vor Feldmayers Zeit, wie auch dessen Anwalt erklärt: Sein Klient habe "die Sache historisch übernommen."

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Den vollständigen Bericht und das Interview mit Wilhelm Schelsky finden Sie im aktuellen "<link http: www.stern.de magazin heft _blank>Stern"-Heft.