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03.07.2024, 17:07 Uhr

SPLS L wird SIL und damit hoffentlich gefragter Logistikpartner

  • 27.08.2003
  • Konzern

Was sich für die MitarbeiterInnen in der neuen GmbH ändert

Am meisten trifft die ca. 200 Mitarbeiter (61 in Augsburg und 64 in Nürnberg) natürlich die Verlängerung der Arbeitszeit durch den Wechsel des Tarifvertrags. Das tariflich abgesicherte Jahreseinkommen bleibt aber unverändert, nur siemensspezifische Leistungen werden entfallen. Es hätte auch schlimmer kommen können: Schenker Logistics hat als großer Betrieb ebenfalls einige solcher Leistungen im Angebot. Zum Beispiel Jubiläumsgelder oder eine betriebliche Altersversorgung, bestehend aus einem System, wie auch bald bei Siemens Usus werden könnte, mit jährlichen Kapitalbausteinen, die zum Renteneintrittsalter verrentet oder ausbezahlt werden können. Auch die bei Siemens erworbenen Rentenansprüche bleiben erhalten und werden zu einem Basisversorgungsbaustein umgewandelt.

 

Mit der Gründung der SIL GmbH (49% Beteiligung von Siemens und 51% Schenker Logistics) erhofft man sich für die frühere SPLS L mehr externe Aufträge im Logistik-Bereich. Während Siemens als Logistikpartner als "nicht vermarktbar" galt, hat Schenker Logistics ein gutes Vertriebssystem, mit dem man Industriekunden für die SIL gewinnen möchte, während SIL selbst interne Aufträge (von Siemens) akquiriert. SIL ist an 11 Standorten, darunter Augsburg, Nürnberg, München, Hannover und Hamburg, vertreten und wird unabhängig von den 1100 Schenker-Standorten weltweit agieren. Siemens sieht das Geschäftsmodell mit dem teilweisen Verkauf der SPLS übrigens als langfristiges Projekt. Die Eigentumsanteile dürfen bis Ende 2009 nicht verringert werden. Und somit haben die Mitarbeiter eine recht gute Zukunftssicherheit - trotz des Verkaufs. Viele Mitarbeiter sind dennoch sauer: "Jetzt schiebt man uns ins Logistikeck und wird uns damit weniger Geld bezahlen." Mit dem neuen Tarifvertrag gilt für sie statt der 35-Stunden- die 38,5-Stunden-Woche. Durch die Ausgliederung wird es innerhalb der nächsten 6 Monate während des Übergangsmandates des alten Betriebsrates zu Betriebsratswahlen kommen. Im Herbst wird ein BR-Wahl-Vorstand bestellt. Denn das Ziel heißt: Schnell eine eigene Vertretung für die MitarbeiterInnen in den Standorten, auch wenn keiner der neuen SIL-Betriebsratsmitglieder eine Freistellung bekommen wird.

 

(rh)