Siemens Dialog
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03.07.2024, 21:07 Uhr

Ertragskraft stärken, Arbeitsplätze schaffen

  • 25.03.2008
  • Allgemein

Peter Löschers Pläne zur Straffung von Siemens' Strukturen im Ausland nehmen konkrete Gestalt an: Künftig sollen 20 regionale Zentren anstelle der bisherigen einzelnen Landesgesellschaften das internationale Geschäft in "Cluster" bündeln. Das wird auch Stellen im Ausland kosten; im Interview betonte Löscher dennoch, man wolle nicht nur die Ertragskraft stärken, sondern auch Arbeitsplätze schaffen.

Wie "<link http: www.welt.de wirtschaft article1833611 siemens_streicht_jobs_im_auslandsgeschaeft.html _blank external-link-new-window>Welt Online" am Dienstag mit gewohnter Diskretion eine "mit dem Sachverhalt vertraute Person aus dem Konzern" sowie "eine Person, die Löschers Pläne kennt", zitiert, sollen beispielsweise Österreich, Ungarn, Tschechien und Rumänien zum "Cluster Osteuropa" zusammengeschlossen werden, größere Märkte wie Deutschland und die USA hingegen eigene Cluster bilden. Die Führung der "Cluster" soll jeweils ein Manager übernehmen, der auch eine der betroffenen Landesgesellschaften führt, wobei dem Vernehmen nach nicht das Land entscheidend ist, sondern die Person.

Mit der Straffung des Auslandsgeschäfts sollen unter anderem die Verwaltungskosten sinken, die Siemens bekanntlich mittelfristig um mindestens zehn, bestenfalls zwanzig Prozent drücken will. Die neue Struktur wird voraussichtlich Ende April offiziell verkündet werden, wenn Löscher einen Zwischenstand zum Thema Verwaltungskosten bekannt geben will.

Ertragskraft stärken, Arbeitsplätze schaffen

Im Interview mit der "<link http: www.faz.net s rubd16e1f55d21144c4ae3f9ddf52b6e1d9 _blank external-link-new-window>Frankfurter Allgemeinen" äußerte sich unterdessen anstelle ominöser "vertrauter Personen" Löscher selber zur Situation nach der Gewinnwarnung. Die Überraschung, die zur anschließenden Kurstalfahrt führte, begründet er, es seien eben zu diesem Zeitpunkt die entsprechenden Fakten aus der Durchleuchtung der Geschäftsbereiche bekannt geworden: "Ich suche mir den Zeitpunkt nicht aus. Maßgeblich sind Fakten. Wir stehen für Klarheit, Entschlossenheit, Transparenz. Und wir kommunizieren schnell und offen." Nun werde man weiter auf die unveränderten Ziele für 2010 hinarbeiten, auch im Sinne der MitarbeiterInnen: "Wir wollen langfristig und kontinuierlich die Ertragskraft stärken - und Arbeitsplätze schaffen."

Klarer, offener Umgang?

Stichwort Arbeitsplätze: Über sein Verhältnis zur Arbeitnehmerseite ist der CEO offenbar trotz deren harscher Kritik (siehe Belegschaft vor den Kopf gestoßen) wenig beunruhigt.

Er habe in dieser Hinsicht keine Sorge, so Löscher: "Wir gehen klar und offen miteinander um und pflegen eine intensive Kommunikation. Es gibt aktienrechtliche Vorschriften, was die Information angeht. Ich konnte nicht vor der Pflichtmitteilung am frühen Montag den Betriebsrat benachrichtigen. Aber parallel zur Veröffentlichung der Pflichtmitteilung wurden selbstverständlich der Aufsichtsrat und damit auch die Arbeitnehmervertreter unterrichtet."

"Nichts mit Arbeitsplätzen zu tun"

Ein Aspekt seiner Zuversicht mag seine Ansicht sein, dass trotz der zugrundeliegenden Schwierigkeiten keine Arbeitsplätze in Gefahr sind - im Gegenteil: "Was wir zu berichten hatten, hat nichts mit Arbeitsplätzen zu tun. Die Auftragsabwicklung hat nicht sauber funktioniert. Wir haben ja mehr Aufträge, als wir abarbeiten können."

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