Siemens Dialog
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03.07.2024, 15:07 Uhr

Belegschaftsaktionäre kritisieren Vergütung

  • 13.01.2009
  • Allgemein

Knapp drei Wochen vor der Hauptversammlung hat der Verein der Siemens-Belegschaftsaktionäre einen Gegenantrag zur vorgeschlagenen Neuregelung der Aufsichtsratsvergütung eingebracht. Geichzeitig wendet er sich gegen die aus seiner Sicht zu hohe Vergütung des Vorstands.

Im auf Siemens' Internet-Seiten zur Hauptversammlung veröffentlichten <link http: w1.siemens.com investor pool de investor_relations events hauptversammlung gegenantr_hv_d_2009.pdf _blank external-link-new-window>undefinedGegenantrag fordert der <link http: www.unsereaktien.de hv_akt.htm _blank external-link-new-window>undefinedVerein, die bisherige Vergütung des Aufsichtsrats beizubehalten und kritisiert, mit der geplanten Neuregelung werde "die Vergütung in einem in keiner Weise vertretbarem Ausmaß angehoben."

"Insensiblität und Maßlosigkeit"

Nach Berechnungen des Vereins würde allein der Aufsichtsratsvorsitzende künftig über 150 Prozent mehr als bisher erhalten, die anderen Mitglieder des Gremiums bis zu 100 Prozent. Angesichts weitgehend abgeschlossener usätzlicher Belastung im Zusammenhang mit der Compliance-Neuordnung sehen die Belegschaftsaktionäre für diese Steigerung keinen Grund und urteilen scharf: "Dass eine derart massive Anhebung angesichts einer weltweiten Finanz- und Konjunkturkrise überhaupt beantragt wird, wo viele Bürger und Arbeitnehmer sich auf harte Zeiten einstellen müssen, zeigt u. E. ein erstaunliches Maß von Insensiblität und Maßlosigkeit."

Vorstandsbezüge begrenzen?

In einem weiteren <link http: www.unsereaktien.de antraege_zu_satzungsaenderungen_der_siemens_ag_7-1-09.pdf _blank external-link-new-window>undefinedAntrag fordern die Belegschaftsaktionäre, die Vorstandsvergütung in Zukunft durch vom Aufsichtsrat zu erarbeitenden Grundsätze zu begrenzen. Dies begründen sie damit, dass "in einem Zusammenspiel von Aufsichtsrat und Vorstand" die "Vorstandsgehälter innerhalb der letzten Jahre mehr als verdoppelt" und in einem "kaum
überschaubaren Konglomerat von fixen Bezügen, kurzfristig variablen, langfristig variablen Bezügen, Aktienoptionen und sonstigen Zusagen in einem kaum nachvollziehbaren Maße angehoben" wurden. Parallel dazu sanken "gleichzeitig die Realeinkommen der Beschäftigten der Siemens AG".

CEO-Vergütung "Falsches Signal"

Besondere Kritik gilt dem Beispiel des Vorstandsvorsitzenden. Die Steigerung seiner Bezüge in 2008 sei "auf 7,3 Mio. € gegenüber 3,2 Mio. seines Vorgängers in 2006 nicht nachvollziehbar und das falsche Signal." Dies laufe der sozialen Marktwirtschaft zuwider und spalte die Gesellschaft im und außerhalb des Unternehmens: "Zurecht findet das in der breiten Öffentlichkeit auch kein Verständnis mehr." Vor diesem Hintergrund schlagen sie als Grundsätze für ein neues Vergütungssystem vor, die Vorstandsgehälter durch eine Obergrenze etwa auf das x-Fache des Durchschnittsgehalts eines "normalen" Mitarbeiters zu begrenzen.