Die Tarifvereinbarung legt fest, dass sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer eines Betriebes im kommenden Ausbildungsjahr die tarifliche Ausbildungsvergütung für zusätzliche Lehrstellen teilen können. So schaffen die Tarifparteien gemeinsam einen Anreiz für die Unternehmen, zusätzliche Lehrstellen zu schaffen.

Der Finanzierungsbeitrag der Arbeitnehmer entsteht durch einen einmaligen Verzicht der Beschäftigten auf einen geringen Teil der nächsten Tariferhöhung - im Schnitt 35 Euro pro Mitarbeiter. Außertariflich Beschäftigten werden entsprechend beteiligt. Die Arbeitgeber übernehmen die andere Hälfte der zusätzlichen Kosten.

Der Bezirksleiter der IG Metall Bayern, Werner Neugebauer, begrüßte die Chance auf zusätzliche Ausbildungsplätze und bedauerte gleichzeitig, dass immer mehr Betriebe sich ganz aus ihrer Verpflichtung zur Ausbildung zurückziehen. Er verwies auf die wachsende Zahl von Jugendlichen, die in Warteschleifen abgedrängt werden, und fordete eine gesetzliche Umlagefinanzierung und ein staatliches Sofortprogramm für 50.000 zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze, finanziert aus den Überschüssen der Bundesagentur für Arbeit.

IG Metall und VBM wollen mit diesem Tarifvertrag auch ein politisches Zeichen setzen und hoffen, dass die Politik diese Steilvorlage aufgreift und nun ihrerseits Initiativen ergreift, um zusätzliche Ausbildungsplätze zu schaffen. Parallel fordert die IG Metall nach wie vor eine gesetzliche Umlagefinanzierung, so dass sich nicht ausbildende Betriebe zumindest finanziell an der betrieblichen und überbetrieblichen Ausbildung beteiligen müssen - auch sie sind schließlich auf qualifizierten und gut ausgebildeten Nachwuchs angewiesen.

---------------------------

Die Eckpunkte des Verhandlungsergebnisses finden Sie zum Download als PDF über nebenstehenden Link.