Siemens Dialog
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04.07.2024, 01:07 Uhr

PSE Betriebsrat wehrt sich gegen Ausgliederung

  • 06.09.2006
  • Konzern

Der Betriebsrat von PSE in Österreich will die Ausgliederungspläne von Siemens mit allen Mitteln verhindern. Seit Freitag organisiert er Betriebsversammlungen für die betroffenen KollegInnen.

Letzte Woche war bekannt geworden, dass auch die für das Enterprise-Geschäft zuständigen Entwickler von der Ausgliederung betroffen sein sollen. Von Filetierung ist in diesem Zusammenhang zu Recht die Rede. Zuvor war man davon ausgegangen, dass nur der Bereich von PSE, der direkt für die Netzwerksparte tätig ist, eine Ausgliederung fürchten muss. International wären 600 bis 700 Beschäftigte von einer solchen Entscheidung betroffen. Für die ca. 100 bis 200 Enterprise-KollegInnen bei PSE in Österreich, ist jedenfalls eines klar: Sie wollen nicht ausgegliedert werden. Das zeigen eindrucksvoll die Abstimmungen am Ende der bisher durchgeführten Betriebsversammlungen. Sie alle waren außerordentlich gut besucht und die Frage am Ende der Veranstaltung, ob der Betriebsrat auf die Unterstützung der MitarbeiterInnen zählen kann, wurde immer einstimmig bejaht.

Ein Gespräch mit der Firmenleitung brachte keine weiteren Entwicklungen. Fest steht jedoch, dass zum anstehenden Wirtschaftsgespräch am 27.September der Betriebsrat von der Firmenleitung eine Präsentation ihres Konzepts mit allen relevanten Unterlagen erwartet. Dass eine Ausgliederung wirklich notwendig ist, hat bisher noch niemand aufgezeigt. Solange es dafür keine überzeugenden Argumente gibt, werden sich MitarbeiterInnen und Betriebsrat gegen diesen Schritt wehren.

Ursprünglich war der Termin für die Ausgliederung bereits zum 1.Oktober angesetzt gewesen – dieser wurde aber von den Verantwortlichen auf Mitte nächsten Jahres verschoben. Ob dies bereits ein gutes Zeichen für die anstehenden Gespräche ist, wird sich zeigen. Vielmehr ist aber zu vermuten, dass terminliche Schwierigkeiten vor allem in den Ländern mit Tochterfirmen der PSE wie beispielsweise in der Slowakei dafür verantwortlich waren. Denn für eine Ausgliederung müsste man dort eine eigene Gesellschaft gründen. Ein Vorgang, der administrativ nicht in so kurzer Zeit zu bewältigen gewesen wäre.

Wenn bei den Gesprächen die PSE Geschäftsleitung keine absolut plausible Erklärung für die geplante Ausgliederung liefern kann, wird der Betriebsrat die Pläne nicht mittragen. In diesem Fall ist mit dem Widerstand der Arbeitnehmerseite und auch mit der Einberufung einer Einigungsstelle zu rechnen. Das vorrangige Ziel für die Beschäftigten ist jedenfalls, in der AG zu bleiben. Zwei weitere Betriebsversammlungen finden kommenden Freitag, den 8.September statt. Von 9.00 bis 10.00 Uhr am Standort SIE und am selben Tag von 10.30-11.30 Uhr am Standort AUK jeweils im Speisesaal.