Siemens Dialog
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04.07.2024, 01:07 Uhr

Widerstand bis zum Arbeitskampf

  • 19.09.2006
  • Konzern

Beschäftigte und Betriebsrat der österreichischen PSE bereiten sich auf einen "heißen Herbst" vor. Die Belegschaft will sich mit allen Mitteln gegen die Ausgliederung aus der Siemens AG wehren; auch ein Arbeitskampf wird nicht ausgeschlossen.

Wie der österreichische <link http: derstandard.at _blank>"Standard" berichtet, hat der PSE-Betriebsrat einen entsprechenden Beschluss in der vergangenen Woche gefasst. Die Maßnahmen können nach Auskunft betroffener Siemensianer bis zum Streik gehen. Bei einer Betriebsversammlung am 28. September will sich die Belegschaftsvertretung per Urabstimmung das Einverständnis der Beschäftigten holen, "Kampfmaßnahmen" notfalls bis hin zum Streik einzuleiten. "Falls uns die Geschäftsführung vorher ein Angebot vorlegt, werden wir über dieses natürlich beraten und abstimmen", zitiert die Zeitung den PSE-Betriebsratsvorsitzenden Ataollah Samadani.

Ein solches Angebot könnte Siemens zum Beispiel am 27. September, also einen Tag vor der Versammlung und drei Tage vor der geplanten Ausgliederung zum ersten Oktober, in einem so genannten Wirtschaftsgespräch machen. Bei diesem Anlass will das Management erklären, warum es die Ausgliederung nicht nur von für die Netzwerksparte (also künftig NSN) tätigen, sondern auch von rund 200 für Enterprise arbeitenden Programmierern beabsichtigt. Die Arbeitnehmerseite vermisst bislang wirtschaftliche und auch mit Blick auf die Zukunft sinnvolle Begründungen.

Anfang vom Ende?

Auch (ungenannte) "hochrangige Siemens-Manager und Kapitalvertreter im Aufsichtsrat" haben laut "Standard" Zweifel am Sinn der Abspaltung im Hause PSE. Als möglichen Anfang vom Ende "der PSE als einheitliche Softwarefirma im weltweiten Siemens-Konzern" soll dabei die Rede sein, zumal bereits die Trennung von rund 1.200 in Österreich für NSN tätigen Programmierern einen deutliche Schwächung des Software-Unternehmens bedeutet. Diese Gruppe soll mit ihren Kollegen von Com zu NSN wechseln.

Zu allem Überfluss könnte die dadurch entstehende reduzierte Mitarbeiterzahl auch noch Folgen in den zentralen Funktionen haben, wenn die Overheadkosten nichtmehr im Verhältnis zur belegschaft stehen - weiterer Stellenabbau in diesem Bereich wäre das Ergebnis.