Siemens Dialog
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03.07.2024, 21:07 Uhr

"Streit wahrscheinlich"

  • 27.03.2008
  • Konzern

Bei Siemens IT Solutions & Services in Großbritannien zeichnet sich eine Auseinandersetzung um die Entgelterhöhung für 2008 ab. Die Arbeitnehmerseite fordert gemäß einer Klausel von 2007 die Anpassung an die Inflation, SIS lehnt dies ab. Die zuständige Gewerkschaft PCS informiert nun ihre Mitglieder, dass möglicherweise ein Konflikt ins Haus steht.

Wie die <link http: www.pcs.org.uk _blank external-link-new-window>undefinedPCS (Gewerkschaft Public and Commercial Services Union) erläutert, war im vergangenen Jahr für die Beschäftigten bei <link http: www.sbs.siemens.co.uk en p_nav1.html _blank external-link-new-window>undefinedSIS in Großbritannien vereinbart worden, die damals für 2008 angestrebte Entgeltsteigerung anzupassen, falls sich die Inflation unerwartet stark erhöhe (siehe "Inflationssichere Entgelterhöhung"). Dieser Fall ist nun eingetreten, die Arbgeitgeberseite jedoch macht einen Rückzieher.

Bei einem Treffen Mitte März erklärten die SIS-Vertreter, sie würden die Zielgröße von 2,5 Prozent Erhöhung trotz der seit Januar mit 4,1 Prozent über der vereinbarten Grenze liegenden Inflation nicht verändern. Auch die von der PCS vorgeschlagene Anhebung des Gehaltsschemas in fünf Schritten lehnt SIS ebenso ab wie die Forderung nach einer Orientierung an den Arbeitsbedingungen, welche die ehemals im öffentlichen Dienst Beschäftigten dort heute erreichen würden.

"Enttäuscht und verärgert"

Die PCS-Vertreter reagierten laut der Mitgliederinformation "enttäuscht und verärgert" auf diese Haltung. Sie betonen, dass eine Entgelterhöhung um voraussichtlich rund 1,6 Prozent unter der Inflation für die Beschäftigten nicht akzeptabel sein könne, zumal die so genannte "gefühlte" Inflation in Großbritannien wie in Deutschland nochmals höher liegt.

Die Chancen auf eine friedliche Lösung scheinen damit zu schwinden. Die SIS-Verhandlungskommission der PCS kam am 18. März überein, dass weitere Gespräche angesichts geringer Erfolgsaussichten wenig Sinn ergeben; zeichnet sich bei SIS keine Bewegung ab, soll daher offiziell die Auseinandersetzung ("dispute") festgestellt werden.

Die Zentrale der Gewerkschaft ist bereits über den möglicherweise bevorstehenden Konflikt informiert; parallel wurde Kontakt zur zweiten bei SIS engagierten Gewerkschaft <link http: www.bectu.org.uk _blank external-link-new-window>undefinedBECTU (Broadcasting Entertainment Cinematograph and Theatre Union) aufgenommen, um ein mögliches gemeinsames Vorgehen abzustimmen. Während die PCS bei SIS primär im Bereich der ehemals öffentlichen National Savings & Investments über eine breite Basis verfügt, betreut die BECTU Beschäftigte des früher ebenfalls öffentlichen BBC-Accounts.