Siemens Dialog
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03.07.2024, 21:07 Uhr

Aus für Mobility-Werk in Prag

  • 07.07.2009
  • Operativ

Vor knapp einem Jahr beschloss Siemens, sein Prager Mobility-Werk für Schienenfahrzeuge entweder zu verkaufen oder zu schließen. Mit Hilfe der IG Metall wurden akzeptable Abfindungen, Qualifizierungsmaßnahmen und Übergangsprämien für den Verkaufsfall vereinbart. Nun haben sich die Hoffnungen auf letzteres endgültig zerschlagen.

Kundgebung gegen die Schließung im Jahr 2008<br>(zum Vergrößern anklicken)

Noch vor einigen Monaten schien ein Verkauf durchaus im Bereich des Möglichen, es liefen Gespräche mit mehreren potenziellen Interessenten. Für Siemens hätte das erhebliche Einsparungen bedeutet; viel wichtiger aber wäre eine Chance auf Weiterbeschäftigung für die Belegschaft gewesen, trotz für tschechische Standards ungewöhnlich hoher Abfindungssummen.

Ein Unternehmenssprecher erklärte vergangene Woche in Prag, die Verhandlungen mit Interessenten über einen Kauf seien gescheitert. Schon im August werde man die ersten von insgesamt rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern entlassen. Verhandlungen mit möglichen Investoren gebe es zwar immer noch, diese seien aber nur an den Standorten oder Maschinen interessiert.

Siemens hatte das Werk im Jahr 2001 übernommen und grundlegend modernisiert. In der Vergangenheit hatte es unter dem Namen CKD Dopravni Systemy Straßenbahnen vor allem für osteuropäische Länder produziert.