Doch Siemens könnte weit mehr Azubis und Stipendiaten einstellen. An die 50.000 Bewerbungen erhält das Unternehmen jedes Jahr allein in Deutschland. Das zeigt, wie groß das Potential an interessierten Schulabgängern ist und wie sehr Ausbildungsplätze fehlen. Zwar hat Siemens die Zahl der angebotenen Stellen für Azubis erhöht. Doch wie die Erfahrung zeigt werden ohne verbindliche Vorgaben des Gesetzgebers auch dieses Jahr wieder zahlreiche Jugendliche ohne Ausbildungsplatz dastehen. Mehrere Initiativen versuchen, die Situation zu entschärfen. Mit einer Bildungspartnerschaft von Gewerkschaften, SBV und Siemens werden für mindestens 20 körper- oder sehbehinderte SchulabgängerInnen bundesweit zum 1.10.2007 bzw. 1.2.2008 Ausbildungsplätze geschaffen. Siemens Professional Education übernimmt die theoretische Ausbildung, mehrere Kooperationspartner bieten in ihrem Betrieb einen Ausbildungsplatz zur Industriekauffrau bzw. zum Industriekaufmann an. Siemens hilft in diesem Zusammenhang bei der Suche nach Auszubildenden und passt die Ausbildung im Blockunterricht in der Siemens-Berufsschule in Paderborn dem jeweiligen Förderbedarf an. Im Zusammenarbeit mit den Arbeitgeberverbänden wurden bei Siemens in den ostdeutschen Bundesländern, wo die Situation besonders angespannt ist, zusätzlich 50 Ausbildungsplätze geschaffen. Insgesamt hat man die Zahl der Ausbildungsplätze um 200 erhöht. Auf den prognostizierten Fachkräftemangel reagiert Siemens mit einem speziellen Bachelor-Programm, das 80 Studienplätze für zukünftige Maschinenbau-Ingenieure zur Verfügung stellt.

Neben den Ausbildungs- und Studienplätzen, die Siemens selbst vergibt, lassen auch andere Unternehmen dort ausbilden. Im Rahmen von Kooperationen sind das bundesweit rund 2.500 Azubis. Damit bleibt Siemens einer der größten privaten Ausbildungsbetriebe in Deutschland.