Siemens Dialog
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03.07.2024, 23:07 Uhr

Bereit zu Bewegung

  • 17.07.2008
  • Allgemein

Die ungewöhnlich starke Empörung über den geplanten Großabbau zeigt sich an immer mehr Standorten. In Hannover machten die Beschäftigten zu Wochenbeginn deutlich, dass sie sich wenn nötig nachdrücklich für ihre bedrohten Arbeitsplätze einsetzen werden.

Am Dienstag fand anlässlich der geplanten Um- und Abbaumaßnahmen in der Niederlassung Hannover zeitgleich mit anderen Standorten eine "Sonderbetriebs-versammlung" statt. Obwohl die Einladungen dazu recht kurzfristig und in der Ferienzeit ergangen waren, reichte die Bestuhlung am Versammlungsort nicht aus; die Teile der Belegschaft, die nicht wegen Urlaubs abwesend waren, erschienen fast vollzählig.

Niederlassungen: Gefragter Marketing-Mix

Der Betriebsratsvorsitzende Frank Wiese informierte die rund 400 versammelten Kolleginnen und Kollegen eine Stunde lang über die bisher vorliegenden Sachverhalte aus den zurückliegenden Wirtschaftsausschusssitzungen. Gleichzeitig zeichnete er ein Bild von der Struktur und dem Zusammenwirken aller Abteilungen in einer Niederlassung und zeigte dabei auch auf, dass die geplante Neuorganisation der Siemens AG zum sich bereits abzeichnenden Erfolg in der Region Deutschland so nicht beitragen würde. Die SIMS (Siemens Industrial Montage Servces) und alle anderen Abteilungen einer Niederlassung bilden einen Marketing-Mix, der auf dem deutschen Markt gefragt ist.

Handzeichen für Bewegung

Dieter Schaefer von der IG Metall-Verwaltungsstelle Hannover erörterte die derzeitige Lage der Siemens AG aus Sicht der IG Metall und formulierte Forderungen nach dem Verbleib der bedrohten Arbeitsplätze. Dann fragte er die Versammlung ähnlich einer Urabstimmung, ob sie auch bereit wäre sich für den Erhalt der bedrohten Arbeitsplätze zu bewegen. Dieses wurde bis auf sehr wenige Ausnahmen von allen Anwesenden per Handzeichen bestätigt.

Unterbrechung statt Abschluss

Sichtlich beeindruckt von diesem Votum und den durchweg kritischen Äußerungen zu den geplanten Veränderungen während der halbstündigen Aussprache, schloss Frank Wiese die Betriebsversammlung nicht. Statt dessen unterbrach er sie, um sie bei neuer oder veränderter Informationslage kurzfristig fortsetzen zu können.