Siemens Dialog
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03.07.2024, 19:07 Uhr

"Weder in Form noch Inhalt akzeptabel"

  • 03.07.2008
  • Allgemein

Der Vorstand der IG Metall hat mit einer Entschließung auf das durch die Arbeitgeberseite verursachte ergebnislose Ende der Verhandlungen reagiert. Vorausgegangen war in der siebenten Verhandlung in Baden-Württemberg ein Rückzieher der Arbeitgeber vom zuvor bereits erreichten Verhandlungsstand.

Die Entschließung des IG Metall-Vorstands vom 1. Juli:

Am Freitag, dem 27. Juni 2008, ist die Arbeitgeberseite in Baden-Württemberg in der siebenten Verhandlung hinter den bereits erreichten Verhandlungsstand zur Neuregelung der Altersteilzeit zurückgefallen und hat die Verhandlungen ergebnislos beendet. Dieses Verhalten ist weder in Form noch Inhalt akzeptabel.

Die Haltung der Arbeitgeber stellt eine Provokation für die gesamte IG Metall dar - insbesondere für die über 360.000 Beschäftigten, die sich in den letzten Wochen bundesweit an Warnstreiks für eine Neuregelung der Altersteilzeit beteiligt haben.

Die IG Metall hält an ihrer Forderung nach einer Neuregelung der Altersteilzeit fest. Auch nach 2009 brauchen die Beschäftigten die Möglichkeit eines flexiblen, materiell abgesicherten Übergangs in die Rente.

Allen Beschäftigten muss angesichts verschärfter Leistungsbedingungen in den Betrieben über Altersteilzeit ein Weg offen stehen, sich individuell und selbstbestimmt für einen flexiblen Übergang in den Ruhestand entscheiden zu können. Wir brauchen eine Altersteilzeitregelung, die Beschäftigte in allen Betrieben gleichermaßen wahrnehmen können. Eine Begrenzung des Anspruchs auf einen kleinen Kreis belasteter Beschäftigter wird es mit der IG Metall nicht geben.

Die Altersteilzeit ist eine Beschäftigungsbrücke. Wenn Ältere aus den Betrieben ausscheiden, haben Junge die Chance nachzurücken. Die IG Metall bekräftigt: Die Beschäftigungsbrücke Altersteilzeit muss erhalten bleiben: Für Jung, für Alt, für Alle!

Der Vorstand der IG Metall fordert Gesamtmetall, Südwestmetall und alle anderen regionalen Arbeitgeberverbände auf, die Provokationen aufzugeben und unverzüglich an den Verhandlungstisch zurückzukehren.

Er beauftragt weiterhin die IG Metall Bezirksleitung Baden-Württemberg, mit Südwestmetall einen regionalen Tarifvertrag zur Altersteilzeit abzuschließen und die dafür erforderlichen Durchsetzungsschritte zu planen. Ziel ist die Übertragung eines Tarifergebnisses auf die anderen Tarifgebiete.

Sollte es zu keiner Lösung vor Beginn der Entgeltrunde 2008 kommen, sind alle Bezirksleitungen aufgefordert, Mobilisierungskonzepte zu entwickeln, die es der IG Metall ermöglichen, in allen Tarifgebieten für eine Neuregelung der Altersteilzeit zu kämpfen.